Französisch bilingual – ist das etwas für unser Kind?
Unsere Kinder wachsen in einem kulturellen, politischen und wirtschaftlichen Europa auf, das mehr Mobilität bietet, aber auch fordern wird. Das Europa der Zukunft wird ein Europa der Mehrsprachigkeit sein, welches Kooperation und Kommunikation benötigt. Frankreich ist Deutschlands wichtigster Handelspartner. Dadurch bieten sich viele Zukunftschancen, insbesondere für den beruflichen Einstieg. Es werden keine Vorkenntnisse in der französischen Sprache vorausgesetzt. Für interessierte Schülerinnen und Schüler stellt der bilinguale Unterricht eine ausgezeichnete Forderung und Förderung dar.
Warum beginnen wir so früh mit Französisch?
Fremdsprachen sollen so früh wir möglich gelernt werden, je jünger die Kinder sind, desto leichter fällt ihnen das Erlernen von Fremdsprachen, da sie noch spielerisch und imitierend lernen. Die alterstypische Spiel- und Begeisterungsfähigkeit bestimmt in hohem Maße die Methodik unseres Anfangsunterrichts.
Was bedeutet „bilingualer Unterricht“?
Der bilinguale deutsch-französische Bildungsgang ist seit 1970 integraler Bestandteil unseres Bildungsgangs am Rhein-Maas-Gymnasium und gehört zu den ersten bilingualen Angeboten in Deutschland. Der bilinguale deutsch-französische Zug vermittelt das Französische als europäischer Partnersprache und erweitert über die deutsche Perspektivierung hinaus die interkulturelle Kompetenz der Schülerinnen und Schüler. Englisch wird ab Klasse 5 verpflichtend als zweite Fremdsprache gelernt. Die Schülerinnen und Schüler des bilingualen Zuges erreichen am Ende der Sekundarstufe I den gleichen Leistungsstand wie die Schüler mit Englisch als erster Fremdsprache.
Im bilingualen Unterricht wird neben der deutschen auch die französische Sprache aus Unterrichtssprache eingesetzt. Der Unterricht wird ab den Klassen 6/7 zunehmend in französischer Unterrichtssprache gehalten. Hinzu kommen die bilingualen Sachfächer Geschichte und Erdkunde ab Klasse 7. Dies bedeutet eine frühe Anwendung des Französischen außerhalb des reinen Sprachunterrichts. Hier stehen die Sachinhalte im Vordergrund.
Mit dem Abschluss der Sekundarstufe I stehen Ihren Kindern (den Schülerinnen und Schülern) alle Wahlmöglichkeiten des Kurssystems der gymnasialen Oberstufe offen.
Wie werden die Leistungen im bilingualen Unterricht – in den bilingualen Sachfächern bewertet?
Für die Bewertung des Französischunterrichts in den bilingualen Klassen gelten die allgemein festgelegten Grundsätze. In den zweisprachigen Unterrichtsfächern Geschichte und Erdkunde werden nur die fachbezogenen Kenntnisse und Fähigkeiten beurteilt. Die fremdsprachliche Leistung kann die Notengebung nur positiv beeinflussen, denn das „Bilinguale“ ist ein „Additum“, ein Zusatz, welches die Leistungsbewertung nicht senken kann.
Da die sprachliche Leistung nicht explizit Lerngegenstand ist, bedeutet dies für Ihre Kinder eine große sprachliche Lerneffizienz.
Was geschieht, wenn bei unserem Kind in der bilingualen Klasse Lernschwierigkeiten auftreten?
Unser bilinguales Angebot ist „durchlässig“ angelegt, das heißt, ein Wechsel in eine Regelklasse ist in der Erprobungsstufe grundsätzlich möglich. Die Lehrerinnen und Lehrer des Rhein-Maas-Gymnasiums beraten sich intensiv und eingehend, bevor eine Entscheidung getroffen wird. Wir stehen in ständigem Kontakt zu den Eltern. Der Wechsel in eine Regelklasse hat keine Auswirkung auf den angestrebten Schulabschluss.
Ziele und Chancen unseres bilingualen Unterrichts am Rhein-Maas-Gymnasium.
Das Rhein-Maas-Gymnasium ist Europaschule und bietet Ihren Kindern mit den bilingualen Unterrichtsangeboten, der Vorbereitung auf Delf und Dalf, unseren Austauschprogrammen und dem zusätzlich zum bilingualen Vermerk auf dem Abiturzeugnissen noch zusätzlich in der Sekundarstufe II die Möglichkeit der CertiLingua –Zertifizierung des AbiBac an.
Insgesamt erhalten Ihre Kinder neben der selbstverständlichen Beherrschung der englischen Sprache so:
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eine Vorbereitung auf das Europa von morgen
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eine Förderung des partnerschaftlichen Zusammenwachsens Europas
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einen Beitrag zum Verständnis der Kultur des Nachbarn durch vertieftes sprachliches Verstehen
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eine Erziehung zu Toleranz und interkultureller Handlungsfähigkeit
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eine Hinführung zu einer annähernden Zweisprachigkeit
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eine besondere Qualifizierung, die für den heutigen Arbeitsmarkt unerlässlich ist.
Bilingualer Abschluss und bilinguales Abitur (AbiBac)
Je nach Entscheidung erhalten Ihre Kinder als Absolventen des bilingualen Zweiges ´zusammen mit dem deutschen Abiturzeugnis ein Zertifikat, welches auf einem Staatsvertrag zwischen Deutschland und Frankreich beruht, dem Abitur mit dem sogenannten bilingualen Vermerk.
Das AbiBac, ebenfalls auf binationalen Vereinbarungen beruhend, bedeutet eine weitere Steigerung der Qualität- Neben Geschichte kann auch Geographie in der Oberstufe bilingual belegt werden. In beiden Fächern werden Klausuren geschrieben, eines davon wird zum schriftlichen Fach in der Abiturprüfung gewählt. Ein französischer Prüfungsbeauftragter ist beim mündlichen Abitur anwesend und übernimmt Teile der Prüfung. Die Schülerinnen und Schüler erwerben somit neben dem deutschen Abitur das französische Baccalauréat und erhalten somit die Hochschulreife in doppelter Ausführung. Das Baccalauréat wird sowohl in den Universitäten unseres Nachbarlandes als auch in international tätigen Firmen hoch angesehen und anerkannt. Das Rhein-Maas-Gymnasium ist eine von 13 Schulen in NRW, die diesen Doppelabschluss anbieten.