Sanfter Übergang nach der Grundschule

Die Erprobungsstufe umfasst die Klassen 5 und 6. Sie bildet eine pädagogische Einheit, in der die
Schülerinnen und Schüler von der Klasse 5 ohne Versetzung in die Klasse 6 übergehen (Vgl. § 13 Schulgesetz NRW). Am Ende der Erprobungsstufe wird mit der Versetzung in die Klasse 7 entschieden, ob die Schülerinnen und Schüler für die weitere  gymnasiale Laufbahn geeignet sind.

Das Rhein-Maas-Gymnasium gestaltet diesen besonderen Übergang von der Grundschule auf das Gymnasium

möglichst sanft, da dieser aufregende Schritt für die Schülerinnen und Schüler sehr viel Neues beinhaltet, so z. B. plötzlich
eine/einer von sehr vielen neuen Mitschülerinnen und Mitschülern zu sein, viele neue Fächer, ein großes neues Gebäude, viele verschiedene neue Lehrerinnen und Lehrer kennen zu lernen und nicht zuletzt auch das Gefühl zu verspüren, wieder zu den Jüngsten zu gehören.

Um diesen einschneidenden Veränderungen und neuen Anforderungen Rechnung zu tragen, bieten wir am Rhein-Maas-Gymnasium in der Erprobungsstufe ein gut durchdachtes Konzept der Orientierungshilfe, welches unsere Schülerinnen und Schülern darin unterstützt, ihre individuellen Bedürfnisse, Begabungen und Talente zu entfalten und mit Unterstützung der Eltern und unterrichtenden Kolleginnen und Kollegen zu entscheiden, ob die gymnasiale Laufbahn die richtige schulische Entscheidung ist.

Der Kennenlern-Nachmittag

Ein erster Einstieg der neuen Klassen 5 in unsere Schule findet in den Wochen vor den Sommerferien vor Beginn des neuen Schuljahres statt.

Nach dem Motto „Vorfreude ist die schönste Freude“ laden wir unsere Jüngsten bereits vor den Sommerferien zur Begegnung und zum gemeinsamen Kennenlernen mit ihren zukünftigen Klassenlehrerinnen/-lehrern und Mitschülerinnen/-schülern und ihren Patinnen und Paten aus den oberen Klassen ein.

Neben auflockernden Kennenlern-Spielen in der Klasse oder auf dem Schulhof lernen sie das Schulgebäude kennen und erhalten schon erste, wichtige Informationen zum Schulstart nach den Sommerferien. Dieser Nachmittag nimmt viele Ängste, denn es fühlt sich doch gleich viel besser an, wenn man nach den Sommerferien auf bekannte Gesichter trifft, den Weg zum Klassenraum schon einmal gegangen ist und weiß, welcher Lehrer, welche Lehrerin nach den Ferien für die Klasse zuständig ist. So lässt es sich viel entspannter in die Sommerferien starten.

 

Das Mathe-Volleyball-Camp – Der Englisch-Angleichungskurs

Das Rhein-Maas-Gymnasium bietet in der letzten Ferienwoche der Sommerferien eine besondere Aktivität an, das Mathe-Volleyball-Camp. Betreut von ehemaligen Schülerinnen und Schülern des Rhein-Maas-Gymnasiums, die mittlerweile studieren, ihrem RMG jedoch weiter sehr verbunden sind, können alle neuen 5er auf freiwilliger Basis teilnehmen. Von 9.00 bis 13.00 Uhr werden sowohl gemeinsam Volleyball gespielt als auch Grundlagen der Mathematik wiederholt und aufgefrischt.

Da wir am RMG besonderen Wert auf eine familiäre Atmosphäre und ein soziales Miteinander legen, lernen sich unsere neuen 5er auf spielerische Art und Weise über ihre neuen Klassen hinaus weiter kennen und wiederholen „mit Kopf, Herz und Hand“ auf spielerische Art und Weise für den gymnasialen Unterricht wesentliche Grundlagen der Mathematik.

Zwischen den Osterferien und den Sommerferien des neuen Schuljahres bieten unsere Englischkolleginnen und -kollegen jeweils Mittwochs-Nachmittags einen Englisch-Kurs an, den nicht nur unsere neuen Schülerinnen und Schüler aus Belgien gerne besuchen.

Der sanfte Einstieg in den Schulalltag am RMG

Am Donnerstag nach den Sommerferien werden unsere neuen Klassen 5 feierlich nach einem ökumenischen Schulgottesdienst in der Aula von ihren neuen Mitschülerinnen und Mitschülern, Lehrerinnen und Lehrern sowie der Schulleitung begrüßt. Die ehemaligen 5er  bereiten gemeinsam mit ihren Lehrerinnen und Lehrern ein unterhaltsames „Willkommens-Programm“ für unsere Neuen vor. Die Musical-AG zeigt Szenen aus der aktuell letzten Aufführung. Eltern, Geschwister, enge Verwandte und Freunde sind dazu ganz herzlich eingeladen.

Nach den Feierlichkeiten in der Aula geht es mit den neuen Klassenlehrerinnen und -lehrern in die neuen Klassenräume. Hier wird der Stundenplan besprochen, die Regeln des Zusammenlebens am RMG werden anhand der Hausordnung erläutert und die Kinder werden vertieft mit den Örtlichkeiten der Schule vertraut gemacht. Auch der 2. Schultag verläuft nach einem Sonderplan, um den Übergang möglichst sanft und in der Klassengemeinschaft zu gestalten. Unsere neuen 5er verbringen in den ersten Tagen die Zeit meist mit ihrem Klassenlehrer-Team. Alle neuen Lehrerinnen und Lehrer werden vorgestellt. In den ersten Wochen werden unsere 5er für den Weg zu den Fachräumen an ihrer Klasse abgeholt, damit sie sich ihre neuen Wege leichter einprägen können. Eine Stunde pro Woche findet als Klassenleiterstunde statt. In dieser Stunde kann die Klassenlehrerin/der Klassenlehrer ganz auf die individuellen Bedürfnisse ihrer/seiner Klasse eingehen und unsere Schüler/innen vertieft mit wichtigen Themen vertraut machen.

Mögliche Themen in diesen ersten Wochen sind:

  • Vertiefung des Einander-Kennenlernens
  • Gestaltung des Klassenraums
  • Rallye durch die Schullandschaft
  • Eröffnung des Lernen-lernen-Programms mit der Einheit „Welcher Lerntyp bin ich?“
  • Erster Unterricht mit Fachlehrern
  • Verteilung der Dienste und Ämter wie z. B. Ordnungsdienst und Klassensprecher
  • Sichtung der Arbeitsmaterialien
  • Probegang zur Schwimmhalle als erster Teil des Verkehrserziehungskonzeptes
  • Aneignung der Hausordnung als Rahmen für ein erfolgreiches Miteinander, Leben und Lernen

Unsere Paten

Um unseren neuen Schülerinnen und Schülern den Übergang von der Grundschule auf die neue, weiterführende Schulform „Gymnasium“ weiter zu erleichtern, gibt es am RMG die sogenannten Patinnen und Paten.

Bei der Förderung der sozialen Integration helfen Schüler/innen der Klassen 8 und 9, die sich als „Patinnen“ und „Paten“ vor allem in den ersten Tagen und Wochen intensiv um unsere Jüngsten bemühen, sie in den Pausen begleiten, jederzeit ansprechbar sind und sie nach Möglichkeit auf ihrer ersten Klassenfahrt begleiten.

Die Kennenlern-Fahrt

Innerhalb des 1. Halbjahres findet für alle Klassen 5 eine 3-tägige Fahrt mit sozialem und pädagogischem Schwerpunkt statt, um das Miteinander und Zusammenwachsen als Klassengemeinschaft weiter zu fördern.

Elternmitarbeit

Innerhalb der ersten drei Wochen nach Unterrichtsbeginn finden die ersten Klassenpflegschafts-Versammlungen statt. Hier lernen die Eltern alle Lehrerinnen und Lehrer kennen, die ihre Kinder unterrichten. Informationen zu den einzelnen Fächern werden gegeben, der oder die Klassenpflegschafts-Vorsitzende wird gewählt, Möglichkeiten zum Mitwirken am RMG werden aufgezeigt (Klassen- und Schulpflegschaft, Fachkonferenzen, Schulkonferenz, zahlreiche Projekte zur Schulgestaltung und Schulmitwirkung etc.).

Die Eltern lernen sich ebenfalls untereinander kennen. Gerne treffen sie sich bei Elternstammtischen zum gemeinsamen Austausch. Unsere Eltern am RMG sind ebenfalls in die Vorbereitung und Durchführung aller schulischen Aktivitäten und Festlichkeiten mit eingebunden.

Die SV – Das Hineinwachsen in die Schulgemeinde

Unsere SV bemüht sich direkt von Anfang an um die Einbindung unserer Kleinen in das RMG. Nach den Herbstferien findet an einem Wochenende die traditionelle Kennenlern-Fahrt nach Monschau statt, hierbei wird besonders Wert auf die Teilnahme unserer Jüngsten gelegt. Auf dieser ersten SV-Fahrt werden der am RMG traditionelle Weihnachtsbasar und die Karnevalsfeier für die Unterstufe gemeinsam geplant und vorbereitet.

Der Weihnachtsbasar stellt einen ersten Höhepunkt dar. Gemeinsam mit ihren Lehrerinnen, Lehrern und Eltern gestalten unsere Schüler/innen das Programm: hier wird gebastelt, genäht, gemalt, geklebt und gestaltet, was das Weihnachtsherz begehrt.

Der Basar am letzten November-Wochenende stimmt auf die Adventszeit ein. Während das SV-Café brummt, trifft sich das RMG in der Aula, feiert und lässt den Nachmittag und Abend gemeinsam mit Eltern, Freunden und Verwandten in gemütlicher und weihnachtlicher Atmosphäre bei Kaffee und Kuchen ausklingen.

Die Einnahmen werden immer einem guten Zweck gestiftet.

Lernen lernen-Methodentraining-Projekttage

Alle Kinder unserer Klassen 5 erhalten zu Beginn des Schuljahres einen „Lernen-lernen“-Ordner.

In allen Fächern werden unterschiedliche Module bearbeitet, die die Fähigkeiten des Lernen-Lernens fördern und stärken. Themen sind u.a.: „Wie gestalte ich meinen Arbeitsplatz?“, „Welcher Lerntyp bin ich?“, „Wie mache ich meine Hausaufgaben?“, der Schultaschencheck, die Wörterbucharbeit, fächerspezifische Lernstrategien etc.

Innerhalb derersten zwei Wochen des neuen Schuljahres finden die Projekttage am RMG statt. Unsere 5er führen alle einen Lese-Rechtschreibtest durch. Hier kann festgestellt werden, wer evtl. besonderer Förderung bedarf – und diese dann am RMG erhält. Ebenfalls an den Methodentagen besuchen die Kinder die Stadtbücherei Aachen und werden so mit den Möglichkeiten der Informationsbeschaffung vertraut gemacht.

Um unsere Schüler in ihren Methoden- und Sachkompetenzen weiter zu fördern und zu fordern, nehmen alle Schülerinnen und Schüler der Klasse 5 am Medienprojekt teil, welches nach den Herbstferien startet. Hier bereiten sie gemeinsam mit älteren Schülerinnen und Schülern „kleine Powerpoint-Präsentationen“ zu einem von ihnen selbst gewählten Thema vor. Die  selbstgewählten Themen sind sehr vielfältig -. von „Mein Lieblingstier, die Giraffe“ bis zu „Chinesisches Papier“ ist alles dabei. Diese Präsentationen werden Anfang Februar des nächsten Jahres an einem Samstag den Eltern, Freunden, Verwandten und der Schulgemeinde in feierlichem Rahmen präsentiert.

Pädagogischer Erfahrungsaustausch: Erprobungsstufenkonferenzen – Fachlehrer einer Klasse – Zusammenarbeit mit der Grundschule

Als weiteres pädagogisches Prinzip wird in der Erprobungsstufe die Anzahl der unterrichtenden Lehrer/innen gering gehalten und Lehrerwechsel werden möglichst vermieden.

Ganz im Sinne der Aufgaben der Erprobungsstufe kooperieren die Fachlehrer/innen einer Klasse eng und ständig miteinander, sowohl im Rahmen der gesetzlich vorgeschriebenen Erprobungsstufenkonferenzen (drei pro Schuljahr), als auch unkonventionell am Rande des Unterrichts. Der Gedankenaustausch erstreckt sich sowohl über die Entwicklung im Sozialverhalten als auch über Leistungsvermögen und Arbeitshaltung unserer 5er und zieht methodische und didaktische Fragestellungen des Unterrichts mit in die Diskussionen ein.

Um eine Kontinuität in der Beobachtung unserer Schülerinnen und Schüler zu gewährleisten, nimmt das Rhein-Maas-Gymnasium an der Lehrersprechtagen der Städteregion Aachen teil.

Hierzu werden alle Grundschullehrer/innen eingeladen, um die individuelle Entwicklung ihrer ehemaligen Schüler/innen gemeinsam erörtern zu können. Dieser umfassende Erfahrungsaustausch ist uns besonders wichtig, um die Kinder gemeinsam mit Unterstützung der Eltern möglichst umfassend fördern und fordern zu können. Ebenfalls bieten diese Kooperationen zum Ende der Erprobungsstufe eine möglichst umfassende Entscheidungsgrundlage, um über die Eignung für die gewählte Schulform entscheiden zu können.

Zu diesem Zweck arbeiten wir aktiv im Arbeitskreis PRISE der Städteregion Aachen mit. Dieses Bildungsnetzwerk arbeitet gemeinsam am Übergang von der Primar- in die Sekundarstufe mit dem Ziel, die Kooperation von Lehrkräften im

Übergang von der Primarstufe zur Sekundarstufe I systematisch zu gestalten. Dabei werden Lehrkräfte aus Grundschulen und weiterführenden Schulen in allen städteregionsangehörigen Kommunen einbezogen und arbeiten zusammen.

Gewährleistung von Unterricht und Betreuung

Den Eltern wird dank des Vertretungskonzeptes des Rhein-Maas-Gymnasiums für die Erprobungsstufe verlässliche Planungssicherheit geboten. Unsere Schüler/innen haben jeden Tag von der ersten bis zur sechsten Stunde Unterricht.

Außerdem können sie zusätzlich die Übermittagsbetreuung und/oder das Silentium nutzen. Dort können die Kinder von montags bis freitags zwischen 13.15 und 15.50 Uhr ihre Hausaufgaben unter Aufsicht von Lehrerinnen und Lehrern und/oder Oberstufenschülerinnen und -schülern anfertigen.